Wachstuch – die perfekte Alternative für Frischhaltefolie
- Erna
- 22. Jan. 2017
- 3 Min. Lesezeit
Auf die Idee, Frischhaltefolie und Alufolie durch Wachstücher zu ersetzen, brachte mich eine Freundin. Sie erzählte mir davon, dass sie Bee´s Wrap benutzt und darüber super happy ist. Nach einiger Recherche entdeckte ich, dass man Wachstücher sogar selber herstellen kann. Damit war mein Ehrgeiz geweckt.

Nutzungsmöglichkeiten von Wachstüchern
Wachstücher sind vielseitig einsetzbar. Ich habe hier mal aufgelistet, was ich schon alles drin verpackt habe:
Zum Einpacken von Käse und Wurst
Zum Abdecken von Schüsseln und Gläsern
Einwickeln von Brot
Frischhalten von Obst und Gemüse
Noch testen muss ich:
Zum einfrieren
natürliche Abdeckung über Waben (ja, ab diesem Jahr geht’s mit der Imkerei los)
Wichtig: Wachstücher sollte man wohl nicht fürs Verpacken von rohem Fleisch nehmen. Warum konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen. Vielleicht weiß es ja jemand von Euch. Auch für Obst mit sehr viel Fruchtsäure wie z.B. wie der Ananas, sollte man das Wachstuch nicht verwenden.
Vorteil des Wachstuchs zu Plastikfolie und Alufolie
Das die Herstellung von Plastik und Alufolie nicht gerade umweltfreundlich ist und das Entsorgen noch viel weniger, brauche ich wahrscheinlich hier nicht zu thematisieren. Die Alternative in Form von Wachstüchern, die auch noch selber hergestellt werden können, überwiegt mit ganz vielen Argumenten:
"Unendlich" wiederverwendbar und damit Ressourcen schonend
100% natürlich und damit kompostierbar
upcycelt - besteht zu Teilen aus recycelten Produkten
selbstproduziert sind sie sogar nachhaltig, da man auf regionale Produkte zurückgreifen kann und keine Transportkosten hat
Kann man preiswert selber herstellen
wer es sogar vegan herstellen möchte, kann dies mit Carnaubawachs machen
Wunderbare Idee zum verschenken
Material für die Herstellung von Bienenwachstüchern
100% Baumwollstoff (ich habe alte T-Shirts und Bettlaken verwendet, die auch noch dekorativ aussehen)
Backpapier (gibt es recycled und kann in die Papiertonne)
Bienenwachs (wenn Ihr die Möglichkeit habt, fragt den Imker auf dem Wochenmarkt. Ansonsten kann man diese auch als Flocken oder Pastillen kaufen)
Bügeleisen
Schere

In wenigen Schritte zur eigenen Wachstuch-Produktion
Ein Stück Stoff so zuschneiden, dass es für die Zwecke ausreicht, für den Ihr das Bienenwachstuch herstellen wollt. Ein Umnähen ist dank des Wachses später nicht notwendig.
Den Stoff auf das Backpapier auslegen. Das Backpapier sollte größer sein als der Stoff, damit später beim “Überlaufen“ nicht die Unterlage eingesaut wird. Bienenwachs wieder zu entfernen ist eine echte Herausforderung, wenn nicht sogar unmöglich.
Dann die Flocken oder Bienenwachpastillen möglichst gleichmäßig darüber streuen. Wenn man es das erste mal macht, dann vielleicht nicht zu großzügig. Nacharbeiten kann man immer noch, wenn es aber zu viel ist, dann ist es eben verschwendet.
Auf den Stoff mit dem Wachs ein weiteres Backpapier legen, nach dem gleichen Prinzip wie das darunterliegende.
Das Bügeleisen auf „Wolle“ vorheizen und dann geht’s von der Mitte nach Außen über das Backpapier. Die Stellen die dunkel sind, sind mit Wachs getränkt.
Nach dem ersten Vorgang muss man meist nochmal nacharbeiten. Dafür das Backpapier oben entfernen und die hellen Stellen nochmal mit Wachs auslegen, Backpapier wieder rauf und noch einmal drüber bügeln. Das macht man so lange, bis alles dunkel ist.
Danach das Tuch trocknen lassen, notfalls Ränder gerade abschneiden und fertig ist das Wachstuch.



Pflege von Bienenwachstüchern
Die Pflege ist so simpel wie die Herstellung von Wachstüchern: einfach mit lauwarmem Wasser und einem weichen Lappen abwaschen und an der Luft trocknen lassen.
Wenn das Tuch wirklich mal stark verschmutzt ist, dann einfach ein sanftes Spülmittel noch zusätzlich benutzen.
Sollte das Wachs mal abgehen, dann einfach das Wachstuch zwischen zwei Lagen Backpapier legen und mit dem Bügeleisen drübergehen. Reicht das nicht aus, das Ganze nochmals mit etwas Bienenwachs wiederholen.
Und wenn das Tuch mal wirklich irgendwann ganz kaputt gehen sollte (was sehr sehr lange dauern kann), dann einfach auf den Kompost damit. Es ist abolut kompostierfähig.
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